Wo bis vor Kurzem gleich hinter und neben den Glashäusern Korn geerntet wurde, wachsen nun Wohnhäuser empor und Verkehrswege schlängeln sich durch den Untergrund.
Der ehemalige (Bewohner/Miet-)Parkplatz an der Emichgasse mit Zufahrt Kartouschgasse wird wieder hergestellt. Auch an der Oberflächengestaltung von Fahrbahn und Gehweg über dem Tunnel wird gewerkt. Diese Arbeiten sollen bis Ende September abgeschlossen sein, bevor mit der Umgestaltung der Quadenstraße zur Anschlussstelle Stadtstraße begonnen wird.
Nachdem vorigen Herbst Wasserrohre entlang der Quadenstraße verlegt, die Künette zugeschüttet, Fahrbahn und Gehweg asphaltiert und frischer Rasen gesät wurde, wird nach wenigen Monaten zwischen Emichgasse und Murraygasse der Grünbereich neben dem Gehsteig wieder entfernt und der Untergrund verdichtet.
Info: Rohrverlegung vom 10.2024
Info: Stadtplan
Info: Google Maps
Die Verkehrswege sind schon asphaltiert, die Durchfahrt aber noch gesperrt, vermutlich fehlt noch eine dünne Asphaltschichte auf der Fahrbahn, denn zum Altbestand und Radweg besteht noch eine kleine Unebenheit.
Info: Google Maps
Die Errichtung der Verbindung zwischen Hirschstettner Straße (Knoten A23/S2) und der Stadlauer Straße vernichtet nicht nur naturnahen Grünraum, sondern beeinträchtigt auch den Erholungswert der Kleingartenanlage Am Ries/Feuerwehrweg erheblich. Durchzugsverkehr bringt Tag und Nacht Lärm und Abgase in die kleine Erholungsoase.
Nach jahrelanger Unpassierbarkeit der Emichgasse beginnen nun die Arbeiten zur Herstellung von Fahrbahn, Radweg und Gehsteig.
Nachdem die Alleebäume an der Quadenstraße in den letzten Jahren entfernt, Wiesenflächen zu Parkplätzen umgestaltet wurden, werden nun die verbliebenen Grünbereiche mit Asphalt und Beton versiegelt, um die Quadenstraße noch breiter für den Verkehr auszubauen.
Die selbsternannte Klimamusterstadt veranstaltet riesiges mediales Aufsehen bei jeder Errichtung eines Blumenbeetes, verspricht die Stadtstraße werde Verkehrsentlastung für die Grätzl bringen, aber tauscht in der Donaustadt Grünflächen gegen Verkehrsbänder und hebt gleichzeitig hervor, Beton und Asphalt zu reduzieren, sorgt in der Stadt für Abkühlung!
Info: Stadtplan
Info: Google Maps
Medienbericht: Mein Wien - Monatszeitung der Stadt Wien vom 07.2025
Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) kündigt eine baldige Entscheidung über den Bau des Lobautunnels an, obwohl zahlreiche Gerichtsentscheidungen und Genehmigungen ausstehen. Gemeinsam mit Hartwig Hufnagl, dem Vorstandsdirektor der ASFINAG, werden die Pläne für die S1 - Wiener Außenring Schnellstraße präsentiert, so dass bereits im Frühjahr 2026 mit der Errichtung des 10,8 km langen Abschnittes zwischen Süßenbrunn - Raasdorf - Essling - Groß-Enzersdorf begonnen werden kann.
Bereits vor den 1970er Jahren sollte das Wiener Verkehrsproblem
durch eine weitere Donauquerung und ein Autobahnband durch die Stadt gelöst werden. Versprochen wurde die Entlastung verstopfter Straßen. Trotz zahlreicher Verbreiterungen und zusätzlichen Straßenbauten ist dieses Versprechen bis heute nicht eingelöst und kann auch nicht ohne wirtschaftliches, gesellschaftliches, strukturelles Umdenken verwirklicht werden.
Info: Pressemeldung (Stadt Wien) vom 25.09.2025
Info: Süd-Ost-Tangente (Geschichte Wiki)
Medienbericht: Kronen Zeitung Wien vom 25.09.2025
Medienbericht: ORF-Wien vom 25.09.2025
siehe auch: https://lobaubleibt.at/
siehe auch: https://lobau.org/die-lobau/
siehe auch: https://wien.gruene.at/petition-lobau/
Bereits am Tag der Ankündigung des Verkehrsministers den Bau des Tunnels samt zahlreicher Verbindungsstraßen rund um Wien voran treiben zu wollen, löst zahlreiche Proteste von Experten aus Wissenschaft, Umweltschutz und Klimaschutz aus. Zahlreiche Jugendliche und jung gebliebene, die um ihren lebenswerte Zukunft fürchten versammeln sich bereits in den Morgenstunden vor dem Verkehrsministerium, um in Erinnerung zu rufen, dass bereits zahlreiche Untersuchungen und Gutachten vorliegen, die diese Verkehrsplanung, analog zu den Straßenbauprojekten der 1970er Jahre, zu keiner Verkehrsentlastung führen wird und sondern weite Umweltzerstörung bringen wird.
Info: Greenpeace Faktencheck vom 25.09.2025
Info: SJ Stellungnahme vom 25.09.2025
Medienbericht: ORF-Wien vom 25.09.2025
siehe auch: https://lobaubleibt.at/
siehe auch: https://lobau.org/die-lobau/
siehe auch: https://naturschutzbund.at/neuigkeiten-liste-312/items/lobau-tunnel-nicht-zu-verantworten.html
Grabungen neben der Fahrbahn nahe dem Bahndamm (auf Höhe Bahnfeldweg 33) legen die Fernwärmeleitungen samt begleitende Kabelstränge frei.
Soll hier eine Abzweigung Richtung Hausfeld erfolgen?
Info: Google Maps
Die Reaktionen rund um die alten Verkehrsideen
überschlagen sich: das Vorhaben die Auto-Verkehrsströme in und um Wien zu verringern ist ja durchaus legitim und die CO2-Reduktion ein wichtiges Klimaziel.
Doch schon die Errichtung der projektierten Verkehrswege verursacht Unmengen an CO2-Ausstoß, versiegelt große landwirtschaftlich nutzbare Flächen, erzeugt Lärm und Staub und beeinträchtigt damit die Lebensqualität der angrenzenden Bevölkerung.
Die neue Straße wird wohl nicht leer bleiben, sondern wird viele (Schwer-)Fahrzeuge anziehen, diese erzeugen Lärm und Dreck, wodurch sie den Klimazielen entgegenwirken. Entlang den neuen Verkehrswegen entstehen notwendige Infrastrukturbauten, vermutlich auch Betriebsansiedelungen, Einkaufszentren, so dass es zu noch viel mehr versiegelten Flächen und noch mehr Verkehr kommen wird.
Wien, eine der lebenswertesten Städte mit seiner Wertschöpfung im Bereich von Dienstleistung, Kultur, Tourismus, Bildung und Forschung wird durch diese neue Hochleistungsstraße keine (Schwer-)Industrie, die viel Material transportieren muss, in ihr (teures) Stadtgebiet locken. Investitionen in die bereits bestehenden Kernbereiche und weiterer Ausbau der Lebensqualität durch intelligente und kreative Mobilitätslösungen für die in Wien Wohnenden und Einpendelnden könnten Wertschöpfung UND Klimaziele erreichen.
Info: Lobautunnel (Wiki)
Medienbericht: Der Standard vom 26.09.2025
siehe auch: https://lobaubleibt.at/
siehe auch: https://www.tuwien.at/ar/ifip/aktuelles/news/strategische-pruefung-empfiehlt-keine-lobautunnel-umsetzung
siehe auch: https://www.wwf.at/artikel/3-gruende-warum-es-gut-ist-dass-der-lobau-tunnel-nicht-gebaut-wird/
Den Bewohnern von Hirschstetten wurde stets versichert, dass die Stadtstraße (eine Gemeindestraße samt Tunnel) der Reduktion des Verkehrs in den Wohngebieten und bessere Lebensbedingungen bringen wird.
Warum muss die Quadenstraße nun verbreitert werden, mehr Fahrspuren asphaltiert werden, Wiese für verschobene Rad- und Gehwege weichen, wenn die Verkehrsströme weniger werden?
Info: Google Maps
Nach jahrelanger Blockierung durch Tunnelbauarbeiten in der Emichgasse wird die Straßengestaltung langsam abgeschlossen. Zebrastreifen und Parkbereiche sind markiert, Masten für die Ampelanlage vor den Blumengärten in der Quadenstraße schon aufgestellt.
Info: Google Maps
Zwischen Emichgasse und Spargelfeldstraße ist die Quadenstraße nicht befahrbar. Der Verkehr wird über die Emichgasse und Guido-Lammer-Gasse zur Hirschstettner-Straße umgeleitet. Die Autobushaltestellen bei den Blumengärten sind ein Stück Richtung Murraygasse verlegt.
Am Friedhof bzw. im Garten des Living Lab, der ein Stück kleiner werden wird, um die Zufahrt zur Stadtstraße zu ermöglichen, werden Kabel verlegt.
Nicht erst seit der Bekanntgabe des Baubeginns der S1 Schnellstraße zwischen Süßenbrunn und Groß-Enzersdorf durch Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) herrscht reges Interesse an den landwirtschaftlichen Grundstücken am Stadtrand von Wien. Noch können diese Felder Grundlagen zur zur Produktion von Lebensmitteln liefern. Stadtpolitiker sind stolz darauf die Wiener Bevölkerung mit regionalen frischen Obst und Gemüse zu versorgen. Auf versiegelten Flächen wie Straßen, Wohnungen, Einkaufsparks werden keine Lebensmittel mehr wachsen, die regionale Versorgungssicherheit der Stadt schwindet.
Medienbericht: Der Standard vom 11.10.2025